Zahnheilkunde

Die Gesunderhaltung der Zähne und ihrer umgebenden Strukturen sind für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Tieres von großer Bedeutung.


Unsere Praxis versteht sich als tierärztliche Praxis mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Zahn-, Maul- und Kieferheilkunde. Daher ist unsere Ausstattung apparativ und instrumentell speziell auf die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Tierzahnheilkunde zugeschnitten. Weiterhin besuchen wir regelmäßig Weiterbildungen auf diesen Gebiet und haben uns für die DGT-Tierzahnärzteliste qualifiziert, als eine von 2 Tierarztpraxen in Sachsen-Anhalt.


Tierzahnmedizinische Behandlungen müssen i.d.R. in Narkose durchgeführt werden. Unser Ziel ist es alle behandlungsbedürftigen Zahnerkrankungen in einem Behandlungstermin zu Versorgen, um zusätzliche Narkosen zu vermeiden. Dies ist ein Unterschied zur Humanmedizin. Da viele unserer Patienten entweder sehr jung oder sehr alt sind liegt einer unserer Hauptaugenmerke auf einer sicheren Anästhesie mit intensiver Narkoseüberwachung.  Deshalb erhalten sie ihren Zahntermin immer außerhalb unserer Sprechzeiten. Für eine sichere Planung der Zahnbehandlung benötigen wir deshalb eine Voruntersuchung.


Tierzahnärztliche Leistungen

 

  • Professionelle Zahnreinigung mittels Ultraschall, Glätten, Polieren, Fluoridieren
  • Dentales Röntgen (digital); Zahnröntgenspeicherfolien werden direkt am Zahn plaziert und sind viel empfindlicher und detailgenauer als herkömmliche Röntgenaufnahmen, so daß mit sehr geringen Strahlendosen gearbeitet werden kann. Selbst kleinste krankhafte Veränderungen lassen sich gut darstellen. Durch den Einsatz digitaler technik liegen die Bilder innerhalb weniger Sekunden vor und wir erreichen damit eine Verkürzung der Narkosezeit.
  • Therapie von Zahnwechselstörungen
  • Endotonie, Füllungstherapie bei Zahnschmelzdefekten oder Karies mittels lichthärtender Kunststoffe
  • Wurzelkanalbehandlungen, Wurzelspitzenresektion
  • Zahnextraktionen (einfach oder mittels Osteotomie)
  • Entfernung von Wurzelresten
  • Behandlung von FORL
  • Behandlung Gingivitis/Stomatitis Komplex (ggf. mit Interferron)
  • Kieferchirurgie (oronasale Fisteln, Unterkiefersymphysenfrakturen, Draht und Kunststofffixierung bei Zahnluxation, traumabedingte Gaumenspalte der Katze)

 

Technische Ausstattung der Dentalstation:

  • neueste humanmedizinische Dentalröntgenröhre der Firma Planmeca
  • das digitale Dentalröntgensystem CR7 Vet bietet eine unübertroffen hohe Bildqualität und eine größte Auswahl an intraoralen Speicherfolien, Auslesezeit 6 Sekunden
  • Zahnbehandlungseinheit (wassergekühlte Bohrer + Absaugung zur schonenden Behandlung)
  • Ultraschallzahnsteinentfernungsgerät der Firma IM3
  • lichthärtende Kunststoffe (schnellere Weiterverarbeitung, kürzere Narkosedauer)
  • Mikromotor incl. spezieller Nagerzahninstrumente zur sicheren und schnellen Korrektur von Schneide- und Backenzähnen bei Meerschweinchen und Kaninchen

Tierische Zahnschmerzen

Beisst ihr Vierbeiner noch zu?

 

Wußten Sie, dass Zahnerkrankungen bei Tieren zu nicht mehr heilbaren Organschäden führen können? Davon betroffen sind nicht nur das Herz oder die Nieren, sondern auch die Leber und andere lebenswichtige Organe. Zum Beispiel können Katzen aufgrund chronischer Entzündungen im Maulbereich an Diabetes erkranken.

50% aller Katzen und Hunde leiden an Zahnerkrankungen.  Das macht die Maulhöhle zum am häufigsten erkrankten Organ.


vor der Zahnsteinentfernung:
mgr. Zahnstein mit Freilegung der Zahnhälse und Zahnlockerung 

nach der Zahnsteinentfernung und Politur


Zahnstein:

Unter Zahnstein versteht man mineralisierte Zahnbeläge, die Kalksalze aus dem Speichel, Futterreste, Zellen der Schleimhaut im Maul sowie Bakterien und Pilze einschließen. Zahnstein hat eine raue Oberfläche und eine harte Beschaffenheit. Dadurch können sich leicht weitere Zahnbeläge anheften, sodass der Zahnstein an Dicke zunimmt. Zahnstein ist weit verbreitet und befällt besonders häufig die Eck-, Reiß- und Backenzähne des Oberkiefers. Er lagert sich sowohl auf der Zahnoberfläche als auch unterhalb des Zahnfleischs an.


Vorkommen und Entstehung

 

Es ist ein recht häufiges Problem, dass Tiere aus dem Maul riechen. Bei genauerem Hinsehen sind dann sehr oft Krankheiten im Bereich der Zähne und des Zahnfleisches die Ursache. Diese sind weniger ein kosmetisches Problem, als ein medizinisches: ein ständiger Eiterherd der Bakterien in viele Organe (Niere, Herz, etc.) streuen kann. Obwohl die Hunde/Katzen trotz Zahnstein und Parodontitis in der Regel noch gut fressen, muss man davon ausgehen, dass die betroffenen Patienten deutliche Zahnschmerzen haben.
Die Ursache ist zunächst der Zahnstein, der vor allem bei kleinen Hunderassen mit einem kleinen, bzw. kurzen Kopf –und somit auch Gebiss- schon sehr früh beginnen kann. Man nimmt an, dass mehrere Faktoren die Entstehung von Zahnstein begünstigen:

 

 

*ein kleines Gebiss (wenig Abstand zwischen den Zähnen, fehlende Reinigung der Zahnzwischenräume durch den Speichel)
*wenig Bewegung (Die Hunde kommen nicht zum Hecheln, die Zunge reinigt nicht die Zahnzwischenräume)
*häufige Mahlzeiten und Leckerchen pro Tag. Ständig vorhandene Futterreste bieten für Bakterien eine ideale Wachstumsgrundlage.
*ungeeignetes Futter (zu hoher Zuckeranteil, zu weiche Struktur, zu geringe Stückgröße)

 

Der raue Zahnstein bietet Bakterien in der Mundhöhle, die sich von Speiseresten ernähren, einen guten Unterschlupf. Die Bakterien dringen in die zunächst gesunde Zahntasche ein und entzünden dort das Zahnfleisch. Wenn in diesem Stadium eine Zahnsteinentfernung durchgeführt wird, können die Zähne erhalten werden!

 

Später führt die Entzündung zur Zerstörung des Zahnhalteapparates, der Zahn wird mitsamt Wurzel allmählich locker, das Zahnfleisch schwindet, der Zahnhals und Teile der Zahnwurzel liegen frei, der Zahn wird noch lockerer. Spätestens jetzt ist der Zahn nur durch aufwendige Maßnahmen und anschließend kontinuierliche Pflege durch den Besitzer zu erhalten!

 


Die Zahnsteinentfernung

Wenn ein behandlungswürdiger Zahnsteinbefall festgestellt ist, sollte man handeln und sich für den Hund/ die Katze einen Termin zur Zahnbehandlung geben lassen. Gründliche Zahnbehandlungen sind bei Tieren ausschließlich in Narkose möglich. Eine oberflächliche Entfernung des Zahnsteins ohne Narkose hat selbst bei einem ruhigen und gelassenen Patienten nur einen kurzfristigen bis gar keinen Effekt, weil die erforderlichen Maßnahmen (tiefes Entfernen des Zahnsteins, Abtragen der tiefen Zahnfleischtaschen, Politur) nicht möglich sind. Narkosen sind mit den modernen Narkotika auch bei älteren Tieren ein überschaubares Risiko. Dies kann man durch eine Blutuntersuchung zur Überprüfung der Narkosefähigkeit weiter minimieren. Der gesundheitliche Nutzen durch die Entfernung bakteriell besiedelter Stellen im Mund ist deutlich.

Der erste Schritt ist immer die gründliche Entfernung des Zahnsteins: dies sollte mit einem Ultraschallgerät erfolgen. Entscheidend für den Erfolg ist die Gründlichkeit der Entfernung bei gleichzeitigem Schonen des Zahnes. Anschließend noch vorhandene mikroskopisch kleine Kratzer im Zahnschmelz werden durch eine darauf folgende Politur mit einer speziellen Polierpaste mit Fluorzusatz gezielt entfernt. Damit wird der Zahnschmelz wieder völlig glatt und somit weniger anfällig für anhaftende Bakterien.