Um die Zahngesundheit Ihres Tieres exakt beurteilen zu können, bedienen wir uns in der Tiermedizin den gleichen Mitteln wie es in der Humanmedizin Standard ist: das digitale Dentalröntgen. Dazu wird eine passende Röntgenspeicherfolie in die Mundhöhle Ihres Tieres eingelegt, um ein Bild von den Zahnwurzeln, dem Knochen und dem Zahnhalteapparat anzufertigen. Dieses Bild erscheint in digitalisierter Form sofort (6 Sekunden) auf dem Bildschirm und hilft uns bei der Erstellung eines Therapieplanes und Ihnen, diesen zu verstehen.
Den Behandlungszeitraum und somit auch die Narkose- oder Sedationsdauer halten wir für den Patienten sehr kurz, weil die Entwicklungszeit, die bei konventionellen Filmen notwendig ist, hier nicht anfällt. Die Strahlenbelastung für den Patienten beträgt bei digitalen Geräten nur einen Bruchteil derer von konventionellen Anlagen. Mit diesem technischen Equipment steht uns ein modernes Instrumentarium zur Erstellung eines zeitnahen Maulhöhlenstatus zur Verfügung.
Die Kooperationsbereitschaft unserer Haustiere ist leider begrenzt und die Speicherfolien sehr druckempfindlich. Daher findet diese Untersuchung unter Sedation statt. Wir planen diese so, dass bei krankhaften Befunden die Therapie im Anschluss direkt stattfinden kann, wenn Sie dies wünschen.
Im Dentalröntgen vermeiden wir Überlagerungen von Strukturen und haben eine deutlich höhere Auflösung pro mm als mit der großen Anlage, so sind auch kleinste Wurzelveränderungen oder auch die Pulpahöhle darstellbar. Eine genaue Diagnose + anschließende Therapie ist nur so möglich. Weiterhin benötigen wir nur einen Bruchteil an Röntgenstrahlung.
Das dentale Röntgen ist in der Tierzahnheilkunde die wichtigste Untersuchungsart, denn die klinisch-zahnärztliche Untersuchung des Zahnes durch direkte Anschauung, Abtasten und Fühlen mit der zahnärztlichen Sonde lässt lediglich oberflächliche Erkrankungen der Zahnkrone, also des Zahnanteils, welcher über dem Zahnfleischrand liegt, erkennen.
65% aller Zahnerkrankungen liegen aber nicht im Kronenbereich, sondern im Bereich der Zahnwurzel oder im die Wurzel umgebenden Kieferknochen.
Der Prozentsatz von Zahn- und Kiefererkrankungen, die ohne dentales Röntgen nicht erkennbar waren, lag in umfangreichen amerikanischen Studien bei der Katze bei 46,5 % und beim Hund sogar bei 69,5%.
Klinisch vom Fachmann erkennbare Krankheitsanzeichen sind gerade bei chronischen Zahn- und Kiefererkrankungen oft nur sehr dezent und viele Patienten, gerade die mit „tierischen“ Zahnschmerzen, lassen sich nur ungern in den Mund schauen.